Confirmation Bias: Wenn Überzeugungen gefährlich werden – ein Weckruf für Eltern, Coaches und Entscheidungsträger
Wie schlimm kann ein Bestätigungsfehler sein? So schlimm, dass eine Mutter ihrem Kind ungewollt Schaden zufügt – und nie erkennt, dass sie selbst Teil des Problems war. Diese Aussage ist kein Urteil. Sie ist ein Weckruf. Ein Appell an unsere Fähigkeit zur Selbstprüfung.
Was ist Confirmation Bias? – Die unsichtbare Falle unserer Denkgewohnheiten
Confirmation Bias – zu Deutsch: Bestätigungsfehler – beschreibt unsere Tendenz, Informationen so zu interpretieren, dass sie unsere bestehenden Überzeugungen stützen. Wir ignorieren widersprüchliche Fakten, suchen gezielt nach Bestätigung und fühlen uns sicher in vertrauten Denkmustern. Doch diese Sicherheit kann trügerisch sein – besonders in Krisenzeiten.
Ein tragisches Beispiel: Wenn Vertrauen blind macht
Eine Mutter teilt auf Twitter ihre Freude über die COVID-19-Impfung während der Schwangerschaft – überzeugt davon, ihr Kind zu schützen. Wenige Wochen später stirbt ihr Baby plötzlich. Die Tweets stehen kommentarlos nebeneinander. Und doch sprechen sie Bände.

Die Tragik liegt nicht in der Impfung selbst – sondern im blinden Vertrauen. Im Ausblenden anderer Perspektiven. Im Nicht-Zulassen von Zweifel. Dieses Beispiel zeigt, wie mächtig unsere Überzeugungen sein können – und wie wichtig es ist, sie regelmäßig zu hinterfragen.
Warum abweichende Meinungen ein Geschenk sind
Was wäre, wenn der Widerspruch, den wir ablehnen, genau das Puzzlestück ist, das uns fehlt?
Abweichende Meinungen sind kein Angriff – sie sind ein Geschenk. Sie helfen uns, blinde Flecken zu erkennen, neue Perspektiven zu gewinnen und echte Erkenntnis zuzulassen. In der Coaching-Arbeit, in der Elternschaft, in der Wissenschaft – überall dort, wo Verantwortung gefragt ist, braucht es den Mut zur Selbstprüfung.
Die Lektion: Intellektuelle Demut als Schlüssel zur Wahrheit
Echte Erkenntnis beginnt dort, wo unsere Gewissheiten enden.
Dieser Beitrag ist kein Impfkommentar. Er ist ein Plädoyer für intellektuelle Demut. Für den Mut, sich selbst zu hinterfragen. Für die Bereitschaft, neue Daten zuzulassen – auch wenn sie unbequem sind. Denn nur wer bereit ist, seine Überzeugungen zu prüfen, kann verantwortungsvoll handeln.
Für eine neue Kultur der Selbstprüfung
Ob als Elternteil, Coach, Autor oder Entscheidungsträger – wir alle tragen Verantwortung. Nicht nur für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir glauben. Confirmation Bias ist kein persönliches Versagen. Aber ihn zu ignorieren, kann fatale Folgen haben. Deshalb: Lasst uns den Mut haben, unsere Überzeugungen zu hinterfragen. Immer wieder. Und gemeinsam.